Der geflügelte Stier im heutigen Europa

Vorwort: Europa auf dem Stier

Dies ist ein Bild aus einem alten griechischem Mythos, der nach dem Mittelalter wiederentdeckt wurde. Göttervater Zeus hat in Gestalt eines Stieres die Muttergöttin Europa aus Kleinasien entführt und mit ihr drei Kinder gezeugt. Minos, der Älteste war in Minoischer zeit König von Kreta. Dort verehrten die Menschen ihre Götter an Kraftplätzen: Bergen und Quellen. Und sie huldigten dem Stierkult als Ausdruck göttlicher Kraft. Dieser Kult hat sich von Kreta aus in vorchristlicher Zeit über ganz Europa verbreitet.

Im wiederentdeckten Mythos erscheint Europa in Gestalt einer Jungfrau, ein Symbol für eine erste Idee vom Erdteil Europa.

Sie reitet im folgenden weitergesponnenen Mythos auf einem geflügelten Stier über Europa hinweg. Seine Kraft ist geistiger Art und so konnten ihm Flügel wachsen.

Der geflügelte Stier im heutigen Europa

Und es flog der göttliche Stier mit der jungfräulichen Europa auf seinem Rücken übers von Land zu Land. Und er betrat immer dort Erde, wo er seine Kühe fand:

- die in den Bergen
- die am Meer
- die im trockenen Süden
- die im dunklen Norden
- die auf den großen satten Wiesen

So verschieden waren sie, wie die Erde, die sie nährte.

Und jede Kuh, der er seinen Samen schenkte, wurde auch von Europa berührt.

Und da der Stier wahrnahm, wie schwer es die Menschen in den besuchten Ländern hatten, erbarmte er sich ihrer. Und er wollte ihnen zeigen, was Ausdauer und Arbeit bewirken: So ließ er sich vor den Pflug spannen. Und er brach mit seiner Kraft jede Erde auf, um den Boden zu schaffen, dass feinste Pflänzchen wachsen können. Und während er arbeitete, legte Europa mannigfaltigen Samen in den Boden. Und sie berührte auch alle Menschen, die den göttlichen Stier mit dem Pflug begleiteten.

Doch all die neuen Samen wollten nicht so recht gedeihen. Fassungslos schauen Kühe und Menschen ihren Heimatboden an. Warum? Und sie begreifen: Das Wasser fehlt.

- Unsere Samen brauchen Wasser zum Leben.
- Wir brauchen das Wasser des Lebens.
- Das Wasser, das Lebendigsein schenkt.
- Das Wasser, das löst und heilt.
- Das Wasser, das uns wohlfühlen und mitfühlen lässt.

Und so machten sie sich auf: Kühe und Hirten begleitet von einigen wissenden Menschen, um das Wasser des Lebens zu suchen. Der Stier mit Europa auf dem Rücken flog über ihnen – jeweils so lange bis sie es gefunden hatten. Und alle, die suchten, fanden die Quellen ihres Landes.

Sie tranken vom Wasser, reinigten sich und fühlten sich wie neugeboren.

Und da geschah ihnen Wunderbares. Jeder konnte seine eigene geistige Quelle wieder hören, fühlte sich mit ihr verbunden und konnte erkennen, dass alles in der Urquelle seinen Ursprung hat. Und sie dankten alle ihrem heiligen Ort der Quelle, besuchten ihn regelmäßig und verehrten ihn als Abbild des Göttlichen.

Dabei sahen sie zufrieden, wie nun das Wasser überall floss und wie es gerecht verteilt wurde. Sie sahen mit Herzen voller Freude, wie die Samen wuchsen und wuchsen.

Jedes Land, das so seine Quelle gefunden, konnte all die Menschen in den anderen Ländern neu verstehen: Vertrauen und Mitgefühl konnten neu wachsen. Und alle Kinder Europas wollten das Gleiche – in Frieden miteinander leben.

Die Wissenden erkannten nun, was die Quellen wieder versiegen lassen kann: Habgier und eigennützige Macht. Sie wussten, dass sie achtsam wachen müssen und Verantwortung für die Quelle haben.


Nachwort:

Liebe Menschen Europas, wenn eure Pflänzlein noch nicht richtig wachsen wollen, brauchen Europa und der Stier eure Hilfe. Sucht die Quellen! Lasst euch von ihrem Geist inspirieren! Lasst Vertrauen und Mitgefühl wachsen. Setzt wie der Stier eure Kraft und Ausdauer ein. Auf dass sich Vielfalt in der Einheit entfalte!

Europa auf dem Stier

Was bedeutet der alte griechische Mythos für uns heute?

So wurde es berichtet: Gottvater Zeus verwandelte sich in einen Stier – Symbol seiner göttlichen Kraft. Er entführte die Königstochter Europa aus Kleinasien, brachte sie nach Kreta und zeugte mit ihr drei Kinder. Minos, der älteste, herrschte als mächtiger König auf Kreta. Das war in Minoischer Zeit. Damals verehrten die Menschen ihre Götter an Kraftplätzen der Natur: Bergen und Quellen. Und sie huldigten dem Stierkult als Ausdruck des Göttlichen. Dieser Kult kam ursprünglich aus Kleinasien und verbreitete sich dann in vorchristlicher Zeit über ganz Europa.

Als der griechische Mythos nach dem Mittelalter wiederentdeckt wurde, entstanden Gemälde, wie der Stier mit der schönen Jungfrau Europa über den Erdteil fliegt, der nach ihr benannt wurde. Heute könnte die schöne Europa auch Sinnbild für die politische Idee von der Einheit Europas sein.

Und zudem könnten wir, die Kinder Europas in Europa durch das Leben ihres Sohnes Minos und seiner Familie erkennen, worauf es für Europa ankommt.

König Minos sollte als Dank für seine Macht einen besonders schönen Stier opfern. Doch er fühlte sich allzu mächtig. Seine Gier war so groß, dass er listig diesen Stier behielt und statt -dessen einen anderen opferte. So entstand das Unheil, das sich Minos Gattin in den schönen Stier verliebte. Sie gebar einen Sohn mit dem Körper eines Athleten und dem Kopf eines Stiers: Minotaurus. Minos ließ ein Labyrinth für den Sohn als Gefängnis bauen, denn er war gefährlich. Um ihn zu besänftigen, opferte man ihm jährlich sieben Jungfrauen und sieben Jünglinge aus edelsten Familien. Das Ungeheuer konnte durch Gier, Macht, List und durch Nichtachtung der Götter wachsen. Die Menschen hatten Furcht und litten. Es musste vernichtet werden. Und so erschlug der Königssohn Theseus den Königssohn Minotaurus mit dem Schwert.

Die entscheidende Verantwortung übernahm Ariadne, die Schwester des Minotaurus. Sie plante die Vernichtung ihres Bruders und gab Theseus das Schwert. Zugleich überreichte sie ihm ein rotes Wollknäuel, damit er durch die Irrgänge des Labyrinths zurückfände – zu ihr und zur Liebe.

Sie hat mit der Übergabe des Schwertes den Kampf unterstützt. Doch sie blieb nicht auf den Kampf fixiert. Sie war zur Liebe bereit.

Welch Vorbild für uns: Schwert und Wollknäuel brauchen auch wir – Kinder Europas in Europa – wenn wir unsere Verantwortung übernehmen.

E U R O P A - Ein Sketch

Der Traum von Europa ist schon alt.

Was ist mit Europa? Fragen sich alle. Wir sind auf dem Weg gewiss – aber wohin? Den Euro haben wir schon, täglich berühren wir ihn. Täglich hören wir Nachrichten, die uns unsicher machen. Ja.

Warum ist das mit dem EURO so schwierig? Was haben wir vergessen? Was fehlt?

Lauscht nach oben! EUROPA. Das PA. PAPA?

Ruft: „Papa!“

Weint: „Papa, hilf uns!“ Es donnert!

„Papa, wo bist du?“

Es donnert.

Zeus: „Wer weckt mich auf meinem Olymp?“

Es donnert.

„Zeus, bist du da? Zeus wir sind alle Kinder Europas. Wir machen uns Sorgen. Europa ist krank! Zeus, du kennst sie so lange, hast sie in mythischen Zeiten als weißer Stier entführt. Hast sie geliebt und drei Kinder mit ihr gezeugt. Zeus, hilf uns bei deiner Liebe zu Europa!“

Es donnert.

Zeus: Europa hat Kraft, denn die alte vorgriechische Erdgöttin lebt in ihr weiter. Sie hat die Kraft, neues zu gebären. Sie hat Mitgefühl und Liebe, dass Samen wachsen können. Und sie ist gerecht. All diese Qualitäten brauchen die Kinder Europas. Sie sind wie drei Stützen, die es tragen.

Und Europa braucht ein neues, schönes Kleid. Ihr Name selbst sagt es: EU= schön und ROPA = Kleid. Dann können sie alle in ihrer wahren Schönheit erkennen und Freude an ihrer Herrschaft haben.“

Es donnert: „Folgt ihr! Dann wird sich das göttliche Gesetz erfüllen. Es wird Einheit in der Vielfalt sein.“

Europalied

Mother i feel you under my feet
Mother I hear your heart beat
Heya-heya-heya-heya heya-heyo
Heya-heya-heya-heya heya-heyo

Veränderungsvorschlag:
Europ' I feel you under my feet
Europ' I hear your heart beat

Bear I see you growing up
Bear I hear your heart beat ..

Dragon I see your golden schine
Dragon I feel your heart beat ..

Vom goldenen Drachen: Europa

So steht es geschrieben: Erzengel Michael kämpfte mit seinem Schwert gegen den Drachen, besiegte ihn und warf ihn auf die Erde. Und wo landete er? Genau auf dem Erdteil, auf dem später die meisten Christen wohnen werden, auf Europa. Spätere Generationen in Europa sollten damit ihre Aufgabe erhalten: Sie müssen den Drachen zähmen, ihn durch Liebe erlösen – so wie ihr Christus durch Liebe erlöst hat.

Der Drache war riesig groß und jeder Staat Europasso klein, dass die Menschen nur einen Teil des Drachen erblickten… und ihn nicht erkennen konnten.

So brachte er viel Leid und Tod über Europas Menschen:

1. Die Menschen fühlten sich nicht mehr wohl. Völker wanderten hin und her, um neue Plätze zum besseren Leben zu finden.

2. Dann versuchte er sich mit seiner linken Klaue am ganzen Körper zu kratzen, um Eindruck im Namen Roms zu hinterlassen. Die Spuren blieben.

3. Viele bedeutende Kinder Europas sind in seinem Feuer-schlund verbrannt – im Namen des Christentums.

4. Sein großer Schädel blickt nach Afrika und weiter nach Südamerika und noch weiter bis Süd-Ost-Asien. Wie viele Menschen mussten durch seinen Geist elendig in den Kolonien sterben. … Ist es dieser Geist? Wohnt er heute noch in ihm – der Geist von Beute und Macht?

5. Hat dieser Geist ihn nicht fast selbst zerstört in zwei Weltkriegen, die über Europa und die übrige Welt tobten.

6. Lebt dieser Geist jetzt im Denken des Kapitals und der Banken weiter? Wächst der böse Drache immer noch?

Drache, du hast viel Unheil gebracht! Ist dir noch zu helfen?

Sein kräftiges, linkes Hinterbein, dessen griechische Zehen ihn einst trugen, kränkelt.

Sein rechter Arm entfernt sich. Die Lücke ist noch eng bis England. Kann der Ärmel abreißen?

Drache, du bist krank und leidest. Wir Kinder Europas haben Mitgefühl und wollen dir helfen:

Sieh, wie hoch aufgerichtet dein Schwanz im Norden steht, voll in Kraft!

Sieh, um dich herum ist überall Wasser … Wasser, das reinigt und alles Alte löst.

Der Drache fasst Vertrauen und steigt ins Meer. Nach einer Weile kehrt er neu und geheilt zurück und hebt den Blick zum Himmel. In diesem Augenblick gibt der Himmel ein Zeichen. Goldene Sonnenstrahlen umspielen ihn.

Und viele Menschen, die Mitgefühl hatten und im Freien auf ihn warteten, konnten den goldenen Drachen erkennen.

Alle, die ihn sehen durften, wissen nun vom goldenen Drachen und träumen von ihm. Und sie geben die Botschaft weiter:

Habt Vertrauen, träumt vom goldenen Europa.

Habt Mitgefühl mit allen seinen Teilen. Jedes, egal wie groß, hat seinen Platz und seine Aufgabe.

Und seid achtsam, wenn der Geist von Beute und Macht an Einfluss gewinnt. Haltet ihn in Schranken! Dies ist eure Aufgabe. Übernehmt Verantwortung für die Welt und all unsere Nachkommen.

Vom Wachsen des Eurobäeren

Zuerst entzündete der Geist eine Idee,
Eine Idee, die entschieden ins Leben kommen wollte.
Die Idee wurde geboren, erhielt Raum.
Sie landete, wurde zu Land und erhielt die Gestalt vom Erdteil Europa.
Die Geburt ist lange und schwer.
Doch ohne Geburt und ohne Schmerzen kein neues Leben.

Das ist so im Leben

Eurobäers Seele war noch klein und hilflos.
Sie fühlte im Herzen Unruhe und Unsicherheit …
Und so wuchsen ihr scharfe Zähne.
Der Durchbruch der Zähne ist schwer.
Doch ohne Zähne kannst du nicht alleine leben.

Das ist so im Leben

Eurobäers Körper ist fast ausgewachsen.
Er erlebt die Pubertät. Seine Seele – unsicher – chaotisch.
Sie mag sich selber nicht, möchte am liebsten den Körper verlassen.

Das ist so im Leben

Dann lernt Eurobäer die Liebe kennen.
Seine Seele blüht auf. Er fühlt sich beseelt.
Endlich ist Eurobäer seinem Körper dankbar
und nimmt ihn so an wie er ist.

Das ist so im Leben

Nun erst ist Eurobäer reif mitzufühlen,
tätige Verantwortung zu übernehmen, für andere zu sorgen:
So wie es in einer Familie ist.

Das ist so im Leben

Europäer!
Euer Geist hatte die Idee.
Ihr selber habt den Eurobäeren geboren.
Ihr habt ihm eine Gestalt gegeben.
Eurobäer hat viel Kraft. Es ist die Kraft
seiner Bäerlichkeit – seiner Beharrlichkeit.
Europäer unterstützt nun seine Seele,
damit sie wachsen kann und reifen kann.

Liebt eure Schöpfung!
Auch Gott liebt seine Schöpfung

Das ist so im Leben

Liebt eure Schöpfung!
Habt Mitgefühl miteinander!

Denn das ist Leben.