Vorwort

Das ist so, sagt der Glaube
Wie will er das wissen?

Das ist so,sagt die Wissenschaft.
Das soll ich glauben?

Ich will mir erlauben,
den Zweifel zu spüren,
tief in mich zu fühlen:

Da ohne Zweifel ist Friede,
inneres Wissen aus der Liebe.

Alte Weisheit – der Menschheit

Schöpfungsmythos

I - Gott schuf Licht
Und es war da die gewaltige, dunkle Ursuppe: göttlicher Ursprung der Schöpfung. Und im dunkelsten Dunkel träumte Gott ein feines Licht. Und es leuchtet und nimmt sich wahr: Ich bin. Und im Dunkel erhellte sich sein Sein zu Bewusstsein.
Und Gottes Licht nimmt wahr, wie es in der Ursuppe schwimmt. Ihm wird bewusst:

Ich bin mit allem verbunden.
Ich bin EINS.
Ich bin Alles.
Ich bin Anfang und Ende: AMEN

II - Gott schuf Raum
Und das Licht suchte das Ende der Dunkelheit und träumte sich ins Außen, und da war es in der gewaltigen, kalten weiten Leere. Die Ursuppe erschaute es als große, dunkle Blase mit einem dunklen langen Ausgang. Durch diesen ist es hinausgetreten:

Sein Geburtskanal. Das Licht nimmt wahr das Andere: Gott ist DUAL

III - Gott schuf die Zeit
Das Licht fühlte ziehende Sehnsucht, wieder EINS zu sein, sich EINS zu fühlen im dunklen Schoß. Doch der Geburtskanal war verschlossen. So tastete es vorsichtig, bis sich die Blase einstülpte. Ein Tunnel mit schwarzem Loch entstand. Es wurde von einem Strudel ergriffen und der dunkle Schoß saugte das Licht wieder ein. Und Gott befand: Dieser Kreislauf soll göttliches Gesetz sein.

IV - Gott schuf den Kosmos
Und Gott träumte von einem Licht im Außen und er sprach: „Es werde Licht!“
Und der göttliche Schoß gebar flüssiges Feuer. Dieses schoss in unsichtbarer Bahn durch die Leere und wurde dabei zum leuchtenden Feuerball: Die Sonne ward geboren. Quelle für Licht und Wärme in der Leere. Und Gott befand: Vielfalt soll göttliches Gesetz sein. Und so hat der göttliche Schoß den Kosmos geboren mit all den vielen Sternen und Planeten.

V - Gott schuf die Erde
U nd Gott träumte von der Erde und er sprach:
„Es werde Erde!“ Wieder gebar sein göttlicher Schoß flüssiges Feuer. Als Strudel trat es aus. Gott gab ihm den Stab als Achse. Und so wurde das Feuer zu einem Feuerball, sich drehend um eine Achse. Auf unsichtbarer Bahn umkreiste er die Sonne – rotierend um die Achse … das Geschenk Gottes. So entstanden Tag und Nacht und die Jahreszeiten auf der Erde.
Und Gott träumte vom Wasser und er sprach:
„Es werde Wasser!“
Die Dämpfe lösten sich um den Feuerball, fielen als Wasser auf die Erde nieder, löschten das Feuer an der Oberfläche. Erdkruste entstand. So ward geschaffen Berge und Täler. Und das Wasser lief von den Bergen in die Täler, füllte mächtige Flüsse, Seen und Meere. Und Gott träumte von der Luft. Er sprach:
„Es werde Luft!“
Und es klärte auf um den Erdball. Wie eine durchsichtige, dicke Haut hüllte Luft ihn ein und schützte ihn gegen Kälte und Hitze aus dem Weltenraum.
VI - Gott schuf Leben auf der Erde
Gott war Herr über die Geister der Elemente und so schuf er mit deren Hilfe lebende Wesen: Pflanzen, Tiere und Menschen.
Das Feuer gab die Lebenskraft. Die Erde gab Halt und Stütze für die Formen des Körpers. Das Wasser gab die Beweglichkeit, Weichheit, das Fließen der Gefühle. Die Luft gab den heilenden Geist im Austausch mit dem Atem Gottes. Das Sonnenlicht gab den Impuls zu wachsen. Und nach dem Gesetz der Vielfalt gedieh vielfaches Leben auf der Erde – angepasst an den jeweiligen Ort. Und so entstanden von Gott gewollt endlich viele verschiedene Menschen – keiner dem anderen gleich – doch alle aus seinem Schoß. Er hatte Mitgefühl und schenkte ihnen noch eine besondere Gabe: das bewusste Träumen. Wir können das Sonnenlicht im Außen als Bild für das Licht im Dunkel in uns nehmen. Wenn wir träumen vom Licht in uns, leuchtet es und wir werden uns bewusst: L(ich)t führt uns zum (Ich).

Ich bin
Ich bin verbunden
Ich bin alles
Ich bin ein Kind der Schöpfung.
Ich bin ein Kind des Lichts.

VII - Gott schuf die Stille
Am siebten Schöpfungstag ward Gott still. Er trat aus Raum und Zeit hinaus, um nur zu träumen und zu fühlen.
Er träumte von der Vielfalt des Kosmos – entstanden aus seiner männlichen Schaffenskraft.
Und er erspürte seine weibliche Kraft, die Kraft der Auflösung zur Einheit, des EINSSEINS. Diese Energie, die Resonanz, Mitgefühl und Liebe fühlen lässt und alle Wunden wundersam heilt.

A M E N

Gott weiß: Auch der Mensch braucht Stille
Gott weiß: Nur wenn die Menschen den göttlichen Schoß wieder mehr fühlen, können sie ihr Leid überwinden. Und Liebe kann sich ausweiten.
Gott weiß: Nur wenn die Menschen die Angst vor dem Tod überwinden, können sie geborgen im Dunkel des göttlichen Schoßes schwimmen.
Und Gott weiß: Nur wenn die Menschen Dankbarkeit fühlen, öffnen sich die Pforten zu ihm, welche innere Führung auf dem Lebensweg möglich machen.

Wissen das die Menschen auch?

Wie Gott das Universum erschuf

Gott befand sich mitten im heiligen Kreis, der sich frei um ihn drehte. Er öffnete den Kreis vor seinem Herzen und breitete die Enden aus.Der Kreis wurde zum Stab. Beide Hände hielten die Enden, die Mitte dicht am Herzen.

Gottes Herz pulsierte und der Ton übertrug sich auf den Stab. Der Herzton läuft seither als Welle durch den Stab. Sein Herz pocht im Rhythmus und bestimmt so die Wellenlänge. So erschuf Gott mit seinem Herzton und seinem Herzrhythmus die Melodie der Schöpfung und die rhythmische Ordnung.

Wo die Welle den Stab schneidet, sind Schnittpunkte. Entfernt sich die Wellenkurve vom Stab, wird der Ton leiser. An den Schnittstellen ist er am lautesten, denn die Energie ist am dichtesten. Hier entsteht die Leere, weil sich Materie besser am Rande von Energiefeldern entwickeln kann.

Vom Herzen ausgehend entsprechen sich die linke und die rechte Seite des Gottesstabes. Doch werden die Teilchen zur linken Hand hin immer kleiner, zur rechten Hand hin größer: Links hält er den Mikrokosmos – an den Fingerspitzen die Atomkerne. Rechts hält er den Makrokosmos - an den Fingerspitzen die Planeten .

Gott steckt den linken in den rechten Stab, wodurch ein Innen und Außen entsteht. Atomkerne und Planeten liegen auf einer Ebene zwischen den Fingerspitzen. So können im tiefsten Innen des Mikrokosmos kosmische Erfahrungen aus dem Makrokosmos der Planeten möglich sein. Wie im Großen so im Kleinen.

Gott liebt die Menschen. Deshalb ruht der kleinste Baustein - die DNA direkt an seinem Herzen. So kann der Mensch mitschwingen auf Gottes Welle. Von der menschlichen Zelle zu Planeten und Planetensysthemen im Außen bis zum Lichthorizont. Und genauso nach Innen von der Zelle zu Zellkernen, Atomen, Atomkernen, Quarks bis zur kleinsten Einheit des Photons.

So hat Gott dem Menschen einen Platz gegeben, an dem ihm das S e i n des Universums bewußt werden kann. Ist uns Menschen klar, dass wir Bewußtsein sammeln können? Ist dies unsere Aufgabe, damit durch uns auch die Schöpfung sich ihrer selbst bewußt werden kann?

Anmerkung
Inspiriert durch die Global Scaling Theorie: Das Universum auf der logarithmischen Graden Eine neue Physik und ihre ersten Anwendungen. Vgl. Beilageblatt

Mythos vom Licht

Vom Licht im Kosmos

So ward es geschrieben:
Und der Herr des Lichts warf
eine weiße Flamme in das große Dunkel -
und genau in die Höhle der mächtigen großen Mutter -
auf dass diese die Flamme hüte.
Seither ist die Mutter Hüterin des Lichts
im dunklen Kosmos.
Im Rhythmus der Zeiten kreist die große Dunkle auf ihren Bahnen
Im dunkelsten Dunkel
aus der göttlichen Flamme im eigenem Leibe
gebärt sie das Neue.
Feinste Lichtfäden wirken ein kosmisches Kind.
Sie trägt es am Herzen unter schützendem Tuche.
Legt es in irdener Höhle ans wärmende Feuer
Es wächst heran zu einem leuchtend Gespinst -
einem weißen Nebelschleier, der sich geisterhaft schwebend
den Menschen im Mondlicht zeigt.
Dann dem Mond zugewandt
sein Geist im Licht verschwandt
Es bleibt seine Hand,
die berührt Mondesrand.
Sein Licht als Scheinwerfer bewegt.
Strahlen und Muster ins Dunkel schickt.

Vom Licht auf Erden

Ein Menschenkind ganz allein
will dem Vollmond nahe sein.
Fühlt ein Ziehen im Herzen -
traurige dunkle Schmerzen.
Sehnsucht nach dem Licht
in ihm aufbricht.
Sehnsucht, die erst endet,
wenn er sein Licht findet.
Mensch bleib hier!
Dir ist die Erde gegeben.
Auf ihr mußt du leben.
Wirst du um Licht bitten,
wird es der Lichtgeist schicken.
Öffne dein Herz, laß es sich sehnen.
Es kann die Strahlen des Lichtes aufnehmen.
Der Mensch - vertrauend - öffnet sich.
Der Strahl trifft ihn: mich so wie dich!
Du fühlst Kribbeln, Zucken, Entzücken.
Freude, Liebe, Musik will dein Herz ausdrücken
Es ist entzündet fürwahr.
Das Licht ist da!
In Stille kannst du es leuchten sehn.
Nie wieder wird es ganz ausgehn .
Mensch, du bist auf Erden hier
Hüter des Lichtes in dir.

Vom Christuslicht

Schon die alten Weisen meinen:
Wie im Großen so im Kleinen.
Können Erdenmenschen wie wir
Lichtkinder gebären hier?
Sollte Maria so ein Mensch gewesen sein?
Im Dunkel gebar sie ihr Kindelein,
ein Kind mit wundersamen Schein.
Christus soll ein Lichtkind gewesen sein.
Liebe war sein ganzes Wesen
Liebe hat er jedem gegeben,
der sie konnte nehmen.
Im tiefsten Dunkel mußte er sterben,
damit kosmisches Licht konnte geboren werden.
Er leuchtet wie ein Kristall
Denn Christ im All wurde Kristall.
Kristall als Lichtverstärker in kosmische Räumen
Sein Geist kann leiten in unseren Träumen.
Wenn wir im Herzen Sehnsucht wecken,
können wir sein Kristallicht entdecken.
Laß in dir wachsen lichten Kristall,
und du bist verbunden mit dem großen All.
Du kannst dir endlich bewußt werden,
was der Kosmos will auf Erden.
Du kannst verstehen,was ward geschrieben:
Er liebt dich! Liebe dich !
Du wirst die ganze Schöpfung lieben!

Anmerkung

Wo Liebe ist, hat Angst keinen Platz.
Liebe nährt und heilt.

Wie Gott Leben erschuf

So ward es geschrieben:
Gott machte den heiligen Kreis zum Raum.
Im großen Dunkel - ein kleiner Ballon
Sein Wille will diesem Leben geben.
Leben entsteht durch Geben und Nehmen..
Er stülpt die eine Hälfte ein.
Es soll Innen und Außen sein.
Ins Innen drückt er tief hinein.
Es wird lang, die Öffnung klein.
Ein Mund zum Öffnen und Schließen entstand
So Gott die Zelle, das Urwesen erfand.
Sich öffnend nahm es Nahrung auf,
schied sie verwandelt wieder aus.
Was dieses Wesen zurückgegeben,
kann ein anderes Wesen wieder nehmen.
Nach diesem genialen Plan
schuf Gott auch den Menschen dann:
Ein besonders kompliziertes Wesen,
dem er zuletzt die Seele gegeben.
Sie nimmt Eindrücke auf
und schafft Bewußtsein draus
Ihre Aufgabe ist, dies abzugeben
Denn Bewußtsein will Gott selber nehmen

Bedeutung des Namens: Sanskrit: Dyaus entspricht Latein: Deus und bedeutet der Leuchtende – das Licht.
Er ist zugleich persönlicher Schöpfer und Gestetz der Schöpfung.

Lied des Lebens: Heija,Heija,Heija,Heijo

Sie war einst aus dem Dunkel des großen Urmeeres aufgestiegen und hatte das Land betreten. Es war gerade dort, wo das Ufer flach und lieblich war, weil die Wasser des großen Flusses es geebnet hatten. Mara nannte sie sich nach ihrem Ursprung im großen Urmare.

Über eine Zeit hat sie zufrieden am Meeresrand gelebt. Sie hat Beeren gepflückt und an den Wiesenrändern Kräuter, Beeren, Pilze gesucht. Auch hat sie ein Netz aus Gras geknüpft und damit Fische gefangen.
Auf der Suche nach dem Leben war sie dann irgendwann den Fluß hinauf gewandert bis zu einem großen Wasserfall. Dieser war die Scheide zwischen dem flachen Land und dem hohen Gebirge. Am Fuße des Wasserfalls war ein See aufgestaut. Dort am Rande des dunklen Waldes nahe des Ufers hatte sie sich einen Haag eingerichtet. Es war ein freies Plätzchen mitten im dornigen Gebüsch von Heckenrosen, das sie kriechend erreichen konnte.
Mara hatte eine besondere geistige Gabe. Sie verstand Pflanzen und Tiere und konnte sogar mit ihnen sprechen. Da Mara achtsam war, liebten die Pflanzen sie und zeigten ihr, welche bereit waren, gegessen zu werden.. Die Tiere liebten sie auch, blieben in ihrer Nähe und ließen sich zähmen. Sie schenkten ihre Milch, ihr Fell und ihr Fleisch.
So entwickelte Mara Kraft und Mut. Auch vor dem brausenden Wasserfall hatte sie keine Angst. Bei Vollmond kletterte sie auf den großen Stein am oberen Rand, sah zum Vollmond hin und sprang seinem Licht entgegen den Wasserfall hinunter. Sie sprang so weit, dass sie heil ins Wasser des Sees eintauchte. Schwimmen war ihr angeboren. Wie ein Fisch schlängelte sie sich zum Ufer und stieg bewußt an Land so wie in alter Erinnerung. Sie hatte die Kräfte von Erde und Wasser gebannt und lebte in vollem Vertrauen zum Leben.
Nachts fühlte sie sich mit den Sternen verbunden. Lange ruhten ihre Augen auf dem Nordstern und sie beobachtete, wie sich die Sterne bewegten. Und so wußte sie, wann sich der Winterhimmel änderte. Endlich war es soweit.
Und da stieg eine leise Erinnerung in ihr auf. Sie fühlte ein Ziehen im Herzen – Sehnsucht erfüllte sie. Es begann aus ihr zu rufen und zu rufen: Heija, Heija, Heija,. Und es schallte ein vielfaches Echo aus den Bergen wieder zurück.
Heija,Heija,Heija.Heija!!!

Und dort oben in den Bergen lebte ein anderes Wesen. Er nannte sich Lu, weil er die klare Luft liebte. Er hörte die Steine klingen und wußte: Sie ruft mich.
Gerade saß er auf seinem Lieblingsplatz oben auf seinem höchsten Berg. Der Gipfel war eine runde Kuppe, die über dem Berg schwebte. Die Luft um ihn war so stark, daß sie seinen Platz tragen konnte.
Lu war ein Kind der Lüfte.
Hier oben saß er zumeist, blickte gespannt in die Ferne zum Horizont und suchte nach Licht. Lu war ein großer Lichtjäger. Er erspähte mit seinen scharfen Augen jedes Fünkchen. Er konnte das Licht verstehen und das Licht ihn. Er war so mit seinem Ziel verbunden, dass sein Pfeil sicher traf. Jeder Pfeil, den er schoß kam mit dem Licht auf der Flugbahn direkt zu ihm zurückgeflogen.
Lu sammelte alles Licht im Beutel seines Herzens. Gerade war sein Beutel so gut gefüllt, dass sein Herz leuchtete. Wieder klang ein vielfaches Echo in den Bergen: Heija,Heija,Heija,Heija!!!! Voller Freude antwortete er dem Gesang der Steine: Heijo,Heijo,Heijo,Heijo!!!! Dann sprang er von seinem Sitz herunter direkt auf den Felsweg und stieg hinab. In der Hand einen Stab, so wanderte er am Ufer des Baches entlang bis dieser als Wasserfall in die weite Ebene hinabstürzte.
Er hatte wohl bis dahin die Hälfte des Weges bis zum großen Meer zurückgelegt. Als er die sanften Hügel und den See erblickte, fühlte er Sehnsucht und seine Stimme wurde weich. Heijo,Heijo,Heijo,Heijo erklang es oben vom Wasserfall.

Heija,Heija,Heija,Heija antwortete es aus der Nähe. Der Lichtjäger spürte sein Ziel ganz nah. Etwas zog ihn hin zum Haag dort unten. Es war noch früh im Jahr, es war der 21.März - Frühlingsanfang.

Dornige Zweige - noch ohne Blätter - bildeten eine Schutzhecke, hinter der sich etwas bewegte. Dies war sein Ziel. Und er wünschte sich: Luft trage mich hinein! Er wurde weit und leicht. Und der Wind trug ihn hinunter und über die Hecke. Er landete in ihrem Nest. Und sofort klangen ihre Rufe erneut auf: Heija. Heija, Heija, Heija!!!! Und sie verschmolzen mit seinem Heijo, Heijo, Heijo, Heijo!!!!! zu einem zärtlichem Lied.

Dann bereiteten sie gemeinsam ihr Nest vor. Er zog den heiligen Kreis und sie säuberte ihn mit ihrem Reisigbesen. Sie polsterte das Lager mit Moos und er schmückte es mit Federn: Geschenke von Erde und Luft. Danach bereiteten sie für die Nacht den Feuerplatz aus den Resten von Moos und Reisig, denn alles hatte seine Aufgabe. Darauf zog er zwei Steine der Berge aus seinem Gewand: Es waren Heilige Steine zum Feuer schlagen. Und so schlug er die Steine zusammen und sie schenkten ihm Funken, auf daß sich ein fröhliches Feuer entzündete. Leise Freude erfüllte sie beide.Sie saßen beieinander am Feuer und summten ihre zarten Gefühle: Heijao,Heijao,HeijaoHeijao!!

Es wurde kühler und so entfachten sie ein größeres Feuer. Sie bewegten sich wiegend und schlängelnd wie die tanzenden Flammen. Sie tanzten wilder! Kraft schoß in die Beine! Sie hüpften vor Freude und stampften in geheimnisvollem Rhythmus den Boden. Wild loderte das Feuer, wild brannten auch sie. Heiß die Verheißung: Ein Heben, ein Beben, gefühltes Streben – Zucken – zitterndes Entzücken. Auf bricht sein Herz. Kranz für Kranz wird ein Lichtkreis geboren. Das Herz schickt im Rhythmus die Impulse. Die Ringe werden weiter und weiter. Schon gehen sie über den Haag hinaus. Sie berühren Erde und Bäume,Wasser und Fische,Tiere und Pflanzen. Es ist Mitternacht
Über ihnen leuchten die Sterne tausendfach. Das Glitzern über dem Wasser des Sees wird immer stärker und auch Wiesen und Blätter glitzert jetzt. Das Leben ist neu aufgeladen. Sie können ein Knistern hören und fühlen. Frühling ist da! Alles Leben erwacht wieder.

Alles schwingt mit in der himmlischen Melodei ihrer Liebe: Heija,Heija,Heijo,Heijo,Heijao,Heijao!!!!!!! Der gute alte Mond leuchtet weiterhin geheimnisvoll. Dann Stille Lautlos erhebt sich Lu in die Lüfte – Huiiiiii, schwebt aus dem Haag, um in sein Reich zurüchzukehren. Ein Lichtkreis ist bei ihm geblieben, umschwingt ihn und schützt ihn. Er vernimmt sein leises hohes Tönen: iiiiiiiiiiiii. Eingehüllte in dieses Licht, klingt sein Name heller: Ich habe mich verändert, möchte nun Luii heißen, so fühlt.er. Und schon ist er weit fort.. Bald darauf bricht die Sonne auf. Mara erwacht und lächelt wissend. Sie fühlt den Keim in ihrem Schoß.Geschützt in ihrem Dunkel kann er reifen. Jedes Wachsen braucht seine Zeit. Sie wartet in guter Hoffnung.

Anmerkung

Mara ist unsere Urmutter. Sie erinnert an Maria.
Neun Monate später am 21. Dezember wird sie in der dunkelsten Jahreszeit ein Lichtkind gebären und es in Liebe aufziehen.
In Sanskrit heißt Licht – Christ.
Könnte diese Geschichte eine Weihnachtgeschichte sein ?

Von den Kräften des Weltenbaumes

In uralten Zeiten wussten alle Menschen vom Weltenbaum Uluppu. Sie kamen von weit, weit her, um ihn in der Wüste aufzusuchen. Sie brachten ihm Wasser, damit er wachse und seine Wurzeln tief in die Erde senken konnte, um die riesige Krone zu tragen. In vielen tausend Jahren war sein Stamm sehr hoch gewachsen. Er verband die sieben Unterwelten unter der Erde mit den sieben Himmeln in der Krone.

Dann vergingen tausend Jahre, während die Menschen ihren Baum vergaßen. Niemand kam, um seine Wurzeln zu gießen und zu den Göttern zu beten. So verkümmerten die Wurzeln und auch die Krone schrumpfte. Um überhaupt in der Wüste überleben zu können, bekam der Weltenbaum lange Stacheln an den Zweigen, damit er sich verteidigen konnte.

Endlich kam ein uralter Mann durch die Wüste gewandert. Er setzte sich in den Schatten des Baumes, um sich auszuruhen. Der Alte freute sich über den wunderbaren Platz und dankte dem Baum. Und da sein Herz geöffnet war, konnte er den Traum des Baumes empfangen. Er träumte von der Zeit, als der Baum noch mit dem Bewusstsein der Menschen verbunden war. Als der Alte erwachte, kannte er seine Aufgabe: Der Weltenbaum sollte wieder Blüten tragen.

Zuerst suchte der Alte nach Wasser; doch musste er feststellen, dass es rund herum kein Wasser gab. So lehnte er sich an den Stamm und sprach mit dem Baum: „Hab Vertrauen und lass deine Wurzeln wachsen. Ich unterstütze dich mit der Kraft meines Geistes.“ Und wirklich! Jede Nacht wuchsen die Wurzel ein gutes Stück. Nach sieben Tagen erreichten sie das Feuer im Innersten der Erde. Da erschütterte den Baum eine Flut von Lebenskraft. Neue Wurzeln breiteten sich weit aus. Er wuchs wieder in riesige Höhe und neue Zweige entfalteten eine wunderschöne Krone. Da er die Kraft spürte, die ihn wachsen ließ, brauchte er seine Stacheln nicht mehr und warf sie ab.

Der Alte wusste, dass nur noch die Geister fehlten. Und so rief er sie: „Liebe Geister der Unterwelt, eure Wohnung ist für euch bereit. Ich lade euch ein zurückzu-kommen.“ Und dann setzte er sich an den Baum, direkt vor ein dunkles Loch – den Eingang zur Unterwelt – und wachte sieben Nächte

Bei Sonnenuntergang entdeckte er eine riesige Schlange. „Warum willst du ins Dunkle?“ fragte er. Und die Schlange antwortete: „ Ich bin die Urkraft, die Lebenskraft und hüte das Feuer. Ich bin dein Freund und helfe, wenn du mich rufst.“

„Danke, dass ich dich kennenlernen durfte“, sprach der Weise und ließ sie ein.

Am zweiten Tag bei Sonnenuntergang erschien ein Ziegenbock, der schon in der Ferne meckerte. Einlass fordernd stellte er sich so dicht vor ihn, dass der Alte einen beißenden Geruch in der Nase verspürte. „Warum willst du ins Dunkel?“ fragte er den Bock. Dieser antwortete: „Ich bin die Kraft, die bockt und verneint, hinkt und stinkt. Ich bin die Kraft, die zerstört und der die Macht gehört. Ich bin dein Freund und helfe dir, wenn du mich rufst.“ Der Alte lächelte wissend.

„Danke, dass ich dich kennenlernen durfte“, sprach der Weise und ließ ihn ein.

Am dritten Tag bei Sonnenuntergang erschien eine große, starke Bärin. Sie kam aus dem kalten Eis und hatte den weiten, mühseligen Weg gut durchgehalten. „Warum willst du ins Dunkel?" fragte der Alte. „Ich bin die Kraft, die das Leben erhält, die durchhält, damit jeden Sommer wieder neue Früchte wachsen können. Mein Bild begleitet die Menschenkinder. Ich bin dein Freund und helfe, wenn du mich rufst."

„Danke, dass ich dich kennenlernen durfte", sprach der Weise und ließ sie ein.

Am vierten Tag bei Sonnenuntergang erschien im Abendrot eine große Tigerin. Sie blickte ihn freundlich an. Ihr warmes Fell lud zum Streicheln ein. „Warum willst du ins Dunkel?" fragte der Alte. „Ich bin die mütterliche Kraft, die nährt und beschützt, damit Leben wachsen kann. Ich bin dein Freund und helfe, wenn du mich rufst."

„Danke, dass ich dich kennenlernen durfte", sprach der Weise und ließ sie ein.

Am fünften Tag bei Sonnenuntergang kreiste im Abendrot über dem Alten eine Wildgans. Sie kam von weit her durch die Lüfte und hatte mit ihren guten Augen und ihrem wachen Sinn den Weltenbaum sofort gefunden. Neugierig landete sie neben einem Grasbüschel, riss es aus und legte ein Loch frei. „Halt!" rief der Alte, „warum willst du ins Dunkel?" „Ich bin die Kraft der Neugierde und des Lernens, die Ent-wicklung möglich macht. Ich bin dein Freund und helfe, wenn du mich rufst."

„Danke, dass ich dich kennenlernen durfte", sprach der Weise. Und schon war sie im Loch verschwunden.

Am sechsten Tag bei Sonnenuntergang stand mit würdigem Abstand ein ansehn¬licher Hirsch vor dem Alten - ein riesiges Geweih auf dem Haupte tragend. Er war von solcher Pracht und Schönheit, dass der Alte ihn mit großen Augen bewundernd ansah. „Warum willst du ins Dunkel?" fragte der Alte. „Ich bin die Kraft der Schönheit der Schöpfung, die die Menschen mit Freude erfüllt und tanzen lässt. Ich bin dein Freund und helfe, wenn du mich rufst."

„Danke, dass ich dich kennenlernen durfte", sprach der Weise und ließ den Hirsch mit einer tiefen Verbeugung ins dunkle Tor ein.

Der Alte war sehr glücklich über die vielen verschiedenen Freunde. Und er sann nach, warum gerade diese Tiere zu ihm gekommen waren. Es sind Tiere, die ich besonders liebe. Deshalb haben die Geister deren Gestalt angenommen. Es ist gut, dass ich sie zu meinen Freunden gemacht habe. Sie werden mich beschützen. Ich möchte sie nicht als Feinde haben. Sie würden mir Angst machen.

Am siebenten Tag war Ruhe. Bei Sonnenuntergang erschien kein weiteres Tier mehr. Da schaute der Alte in den dunklen Gang und sah, dass der letzte Raum frei war, und ein Platz dort auf ihn wartete. Er stieg ins Dunkel, setzte sich und fühlte sich gleich zu Hause. Alle seine Freunde waren ihm nah, wohnten in seiner Tiefe.Über sich sah er die Öffnung des Stammes. Er hörte Heulen, Rauschen, Krachen,,Klappern, Schreien, Weinen, Lachen ... unheimliche Geräusche, die an Augenblicke der Qual und Angst in seinem Leben erinnerten. Doch er war weise geworden, konzentrierte sich ganz auf die Liebe in seinem Herzen und wartete, bis er nur noch sein eigenes Leuchten wahrnahm.

Als er sich so beruhigt hatte, erfüllte ihn Sehnsucht, die Gotteswelten in der Krone des Baumes kennenzulernen. Und er beschloss, den Weg nach oben zu wagen. So rief er alle Freunde und bat um ihre Unterstützung. Die Schlange als die stärkste Kraft bot ihm an, ihn zu begleiten. Sie richtete sich auf und verwandelte sich in einen Stab, der führen, Hartes durchstoßen und heilen konnte. Alle anderen Tiere wollten gerufen werden. Es war ein langer Weg der Erfahrung. Dabei lernte der Alte immer besser mit den Kräften der Tiere umzugehen.

Sieben Nächte brauchte er zum Aufstieg. Dann erreichte er schließlich wieder einen Raum der Stille. Endlich konnte er sich mit seinen Freunden ausruhen, denn er hatte es geschafft, alle Ängste und Schmerzen aufgelöst. Das Leuchten seines Herzens erstrahlte noch heller.

Am nächsten Tag hörten sie von Weitem wundersame Himmelsklänge, und die Freunde sahen zu, wie der Weise durch das Himmelstor ins Licht schritt. Dann kehrten sie in ihre Unterwelt zurück.

Sieben Tage verweilte der Weise im Himmel: ein seliger Zustand durchdrang ihn bis in seine letzte Zelle. Ein Zustand ohne Worte.

Dann entschied er sich, auf die Erde der Menschen zurückzukehren und nahm wieder seinen Platz am Fuß des Weltenbaumes ein: er fühlte sich mit allem verbunden. Und wie er dankbar nach oben in die Krone blickt, öffnet sich eine wundersame Blüte und verströmt ihren beseelenden Duft. Er atmet tief ein und spürt im Herzen Gottes Liebe.

Viele Menschen bestaunen nun wieder den Weltenbaum, spenden ihm Wasser und beten. Sie sitzen im Schatten unter seiner Krone um auszuruhen. Manchmal erscheinen die Wesen der Unterwelt den Schlafenden im Traum und erinnern an ihre Kräfte. Alle Menschen, die Freundschaft mit ihnen schließen, fühlen wie der Weise: Der Weltenbaum schenkt ihnen eine wunder¬same Reise. Der Alte sitzt immer noch wortlos da, betrachtet die Blüten und lächelt weise.

Fragen an den Weltenbaum

Bist Du der Heilige Geist, zu dem, die weiße Taube reist?
Trägt sie den Liebesbrief zu Dir?
Verbindet sie Dich mit mir?
Sie bringt mein Briefchen in die Kron.
Da hängen viele Blätter schon.
Weltenworte in Dir klingen von Licht und Dunkel des Lebens singen.
Sind Worte Samen für ein kosmisches Feld, dass Du in Deiner Kron bestellst?
Helfen Dir die heiligen Meister?
Wohnen bei Dir ihre Geister?
Tippen sie Weisheit im Himmelsbuch an, auf dass diese Weisheit aktiv werden kann?
Sind meine Gene mit Dir verbunden?
Hab ich Dich durch meine Ahnen gefunden?
Wachsen die Toten in Deine Himmelsräume?
Verehrten darum unsere Ahnen Bäume
Will Dir danken und Dich ehren.
Mit Liebesbriefen Deine Samen mehren, auf dass Deines Geistes Früchte gedeihen um uns in Deine Mysterien einzuweihen.

Gottes Auge

Ich schlafe mit dem Wunsch ein, über die Welten der Elemente in die Gotteswelt zu reisen, um Gottes Auge zu sehen.

Wasser
Sinke ins Wasser,schwebe an der Oberfläche und warte. Meine Gestalt habe ich schon aufgelöst, fühle aber noch den Körper. Ein großer dunkler Wal erscheint, wühlt das Wasser auf und spiegelt mir mein Fühlen.Dann bin ich bereit und komme zum bekannten Erdentor.

Erdtunnel
Doch finde ich kein Loch.Ich kratze unruhig bis etwas Wasser sickert. Die Erde wird weicher. Schließlich ist das Loch so groß, dass ich den Tunnel betreten kann. Heute fühle ich mich unsicher. Große zackige Steine ragen in den Tunnel. Bröckelig und rutschig ist der Weg unter meinen Füßen. Ich gehe sehr vorsichtig. Doch dann erinnere ich mich an das Ende des Tunnels, nehme alle Kraft zusammen und renne: Nicht stecken bleiben!

Feuerdrache
Erschöpft bin ich. Da fließt mir ein dunkler Schatten entgegen. Es ist der Drache mit weit geöffnetem Maul. Er nimmt mich vorsichtig auf. Ich sitze in seinem Hals. Habe Angst, fühle wie mein Hals eng wird. Ich kenne doch den Weg. So fasse ich Mut und springe in den Abgrund. Das Feuer ist noch klein, viel dunkle Kohle. Ich wünsche mir: Brenne, brenne
Das Feuer wird heller, entfacht sich und ich werde zur Flamme - brenne.

Luft
Aus dem Feuer wie Pupse in die Luft geboren entweicht dünnes flüssiges Plasma.... selbst leuchtend, oben glitzernd von kleinsten Kristallen. Plasma bin auch ich. Schnüre mich unten zu wie einen Luftballon Sehe selbst meine dunklen Augen in der Blase. Und steige auf durch die klare Luft.

Dann ein Wall.....harte Wimpern,
ein Dornenkranz um ein riesiges halb geöffnetes Auge -
wie im Halbschlaf
Ich lande am Augenrand und sehe durch die Dornen.
Das Auge öffnet sich dahinter zu einer dunklen Tiefe.
Ich blicke ins Dunkel der Augenhöhle:
Projeziert ist dort das Universum mit all seinen Sternen -
unzählbare leuchtende Punkte.
Ich erschauere, denn ich spüre Gott - den Geist dieser Schöpfung
Das Auge schließt sich.
Ich will hinaus aus dem Dornenwall
und bleibe an einem Dorn stecken .
Fühle Schmerz, kann ihn schwer aushalten.
Bin klein und ohnmächtig, und will sterben.
Mein Ballon wird faltig.
Es tropft eine Träne aus mir auf den Stachel - ich weine.
Ich spüre nach: weich – der Stachel wird weicher.
Und was fühle ich nun? Werde ich gesucht?
Er nimmt mich wahr von innen heraus.
Gott fühlt mich.
Ich fühle Wärme, Entspannung und Zärtlichkeit.
Werde durchflutet von Glückseeligkeit und Dankbarkeit

Ich fühle ihn.
Er fühlt mich.
Ich bin ihm nah.

Gottes Auge. Eine: Interpretation

Das geöffnete Auge.
Ich sehe am Augenrand durch die Dornen hindurch in die dunkle Augenhöhle. Projeziert ist dort das Universum mit seinen Sternen. Es ist in Harmonie - gehalten durch Gesetzmäßigkeiten. Gott ist der kosmischer Schöpfer – Bewahrer - Zerstörer zugleich.

Das geschlossene Auge
Der Augenrand hat statt Wimpern Dornen. Sie umschließen das Auge wie ein Dornenkranz.. Warum braucht Gott Dornen? Ist er verletzlich? Das Auge schließt sich und ich fühle den Schmerz der verdichteten Dornen. Es tropft eine Träne aus mir. Ich weine.

Der Dorn wird weicher, ähnlich einer Wimper. Gehört Leid zu Gottes Mystherium?

Gott sieht mich mit geschlossenem Auge von Innen her an.
Ich fühle Wärme und Liebe.
Gott hat eine fühlende Seele.
Bin über meine Seele direkt mit ihm verbunden.
Er hat mich Winziges gefunden. Ich bin gewollt.
Der Schmerz ist vergessen.
Ich fühle nur noch Liebe.
Liebe ist verletzlich.